Junge Union Gelsenkirchen zeigt sich skeptisch gegenüber dem sogenannten „Aufstiegsplan“ von Andrea Henze
Mit Verwunderung und einer gehörigen Portion Skepsis reagiert die Junge Union Gelsenkirchen auf die jüngsten WAZ-Artikel und den vorgestellten „Aufstiegsplan“ der designierten Oberbürgermeisterin Andrea Henze (SPD).
„Andrea Henze hat die Kommunalwahl nicht gewonnen, weil sie mit einem überzeugenden Programm die Menschen in Gelsenkirchen hinter sich vereint hätte, sondern weil sie in der Stichwahl die Unterstützung aller demokratischen Kräfte gegen einen AfD-Kandidaten erhalten hat“, erklärt Hobie Fischbach, Kreisvorsitzender der Jungen Union Gelsenkirchen. „Dass sie nun, kaum gewählt, bereits öffentlich mit Plänen auftritt, ohne zuvor offiziell das Gespräch mit den anderen demokratischen Kräften, insbesondere der CDU, gesucht zu haben, lässt aufhorchen.“
Nach Ansicht der Jungen Union verkennt Henze damit die politische Realität im Rat der Stadt Gelsenkirchen, denn eine stabile Mehrheit ist ohne die CDU nicht denkbar. „Wer Verantwortung für Gelsenkirchen übernehmen will, sollte zunächst auf Kooperation und Dialog setzen, statt einseitig eigene Konzepte zu präsentieren“, so Fischbach weiter. „Gerade angesichts der knappen Mehrheitsverhältnisse und der gesellschaftlichen Herausforderungen wäre ein gemeinsames Vorgehen im Sinne der Stadt das Gebot der Stunde.“ Der Aufstiegsplan enthält einzelne annehmbare Punkte, die deckungsgleich mit dem CDU-Wahlprogramm aus diesem Jahr sind. Dennoch muss gerade wegen der schwierigen Lage im Rat der Stadt Gelsenkirchen darauf geachtet werden, keinen zurückzulassen, den man vielleicht nochmal benötigen wird.
Die Junge Union appelliert an Andrea Henze, sich bewusst zu machen, dass politische Gestaltungskraft in Gelsenkirchen nur im Miteinander funktioniert. „Wir fordern die designierte Oberbürgermeisterin auf, den Weg des offiziellen Gesprächs zu suchen, statt einseitig zu agieren. Ohne eine echte und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der CDU wird es in den kommenden fünf Jahren schwer, nachhaltige und mehrheitsfähige Politik für unsere Stadt zu gestalten. Andrea Henze wurde nicht gewählt, weil Sie inhaltlich überzeugt hat. Andrea Henze wurde allein gewählt, weil niemand die AfD will“, betont Fischbach abschließend.